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  • Die Hochschulausgabe des Horizon Report wird seit 2004 jährlich vom New Media Consortium (NMC) und der EDUCAUSE Learning Initiative (ELI) herausgegeben und gilt weltweit als eine der aktuellsten und renommiertesten Informationsquellen über neue Technologien im Hochschulbereich. Das Multimedia Kontor Hamburg zeichnet seit 2009 für die deutsche Übersetzung der Hochschulausgabe in Kooperation mit dem NMC verantwortlich und stellt diese frei zugänglich über die eigene Webseite zur Verfügung. Zudem ist das MMKH Mitglied im Horizon-Report-Beirat.

    Der Report stellt sechs Technologien vor, die sich voraussichtlich innerhalb der kommenden fünf Jahre an Hochschulen durchsetzen werden. Dazu werden Beispiele aus der Praxis sowie weiterführende Literaturhinweise gegeben.
    Ergänzend werden die sechs stärksten Schlüsseltrends untersucht, die die Einführung der Technologien vorantreiben, sowie die sechs größten Herausforderungen, die diese blockieren könnten. Die Trends und Herausforderungen werden in dieser Ausgabe erstmals ebenso ausführlich behandelt wie die Technologien. Die Technologien werden dadurch in den Kontext von Hochschulpolitik, organisatorischen Fragestellungen und Lehr-/Lernpraxis gestellt. Hochschuleinrichtungen soll durch diese ganzheitliche Betrachtung ein Leitfaden an die Hand gegeben werden, um technische Innovationen und Investitionen strategisch zu planen.

    Die sechs Technologien, die für den Horizon Report 2014 ausgewählt wurden – jeweils zwei pro Zeithorizont –, sind:

    Zeithorizont ein Jahr oder weniger: Flipped Classroom; Learning Analytics
    Zeithorizont zwei bis drei Jahre: 3D Printing; Games und Gamifizierung
    * Zeithorizont vier bis fünf Jahre: Quantified Self; Virtuelle Assistenten.

    Besonders neuartig sind naturgemäß die zwei Technologien, die erst am langfristigen Horizont sichtbar werden:

    Quantified Self beschreibt das Phänomen, Daten zu erfassen, die im täglichen Leben produziert werden. Mit Wearables wie Uhren, Armbändern und Ketten, die automatisch Daten sammeln, können Menschen ihre Fitness, Schlafzyklen und Essgewohnheiten überwachen. Es lassen sich Szenarien denken, in denen diese
    Lebensführungsdaten verwendet werden, um individuell auf Lernende einzugehen.

    Virtuelle Assistenten wie Apples „Siri“ können durch künstliche Intelligenz und Spracherkennung Unterstützung bei diversen Aktivitäten leisten, wie bei der Berechnung von Fahrtrouten, der Reiseplanung und der Organisation des eMail-Posteingangs. Sie fördern den Nutzungskomfort und die Produktivität, was sie ebenso interessant für den Einsatz in akademischen Szenarien macht.

    MOOCs – Massive Open Online Courses, die die deutsche Hochschullandschaft derzeit intensiv beschäftigen, sind laut Horizon Report 2014 hingegen bereits ein nachlassender Trend. Sie laufen in den USA nicht so erfolgreich, wie der Hype um sie vermuten ließ. Dennoch hat die Publicity-Welle viele Universitäten dazu gebracht, eine Internet-Strategie zu entwickeln und ihr Curriculum um qualitativ hochwertige Online-Materialien von internationalen
    Lehrenden anzureichern.

    Das Online-Learning selbst steckt mitten in einem Neuerfindungsprozess, bei dem es zunehmend um die Integration von Online-, Blended- und kollaborativem Lernen geht. Der Begriff eLearning fällt im Report nur noch selten, daher behält die Übersetzung den Terminus Online-Learning entsprechend bei. Damit
    sich Studierende nachhaltig auf das Lernen in Online-Umgebungen einlassen, muss das Lernerlebnis personalisiert werden, so eine der zentralen Thesen des Reports. Durch Big Data und Learning Analytics ist dies bereits jetzt technisch möglich. Bei allen Vorteilen, die eine individuell auf den einzelnen Lerner zugeschnittene Umgebung hat, wird jedoch auch angesprochen, dass für die sichere Verwendung personenbezogener Daten dringend Lösungen gefunden werden müssen.

    Mit der Verbreitung von Online-Learning und offenen Bildungsressourcen müssen Hochschulvertreter der Frage begegnen, was die Alleinstellungsmerkmale von Universitäten sind und den Wert der Hochschulbildung aus der studentischen Perspektive neu denken. Unter den schwierigsten und komplexesten Herausforderungen wird daher im Report die Erhaltung der Relevanz von Hochschulbildung thematisiert, und es werden potenzielle neue Geschäftsmodelle für Hochschulen diskutiert.

    Der Horizon Report steht unter einer Creative-Commons-Lizenz. Der
    Arbeitsprozess zur Erstellung des Reports findet online statt und kann im Horizon Project Wiki nachvollzogen werden, einschließlich einer umfassenden Materialsammlung zu den Technologiethemen: http://www.horizon.wiki.nmc.org.

    http://www.mmkh.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/2014-Horizon-Report-HE_German.pdf

    #teaching