#wagenknecht

  • Pulverisiert : Warum der Linken-Absturz bei der Bundestagswahl keine Überraschung war
    https://de.rt.com/meinung/124856-pulverisiert-warum-der-linken-absturz-keine-ueberraschung-war

    Ce commentaire sur de.rt.com contient plusieurs erreurs et en dit long sur le biais de l’auteur. Pourtant on y triuve des positions intéressantes qui exposent le mélange de faits irréfutables et préjugés plausibles qui constituent la vue de l’opposistion bourgeoise au courant transatlantique dominant l’Allemagne. Depuis l’interdiction des vidéos youtube en allemand de RT il faut lire attentivement les articles de l’agence d’information russe pour se faire une idée de ce courant politique.

    28.9.2021 von Kaspar Sachse - Die Linke hat es geradeso in den Bundestag geschafft – wegen dreier Direktmandate. Der Einbruch löst bei den Anhängern Entsetzen aus. Doch wer so eklatant seinen sozialen Markenkern vernachlässigt und mit inkompetentem Personal eine zweite grüne Partei sein will, braucht sich darüber nicht zu wundern.

    Groß war der Frust am Sonntagabend im Berliner Festsaal Kreuzberg. Statt in den ehemaligen linken Hochburgen in Ostberlin zu „feiern“, blieb die Linken-Führung, freilich unter Einhaltung strenger Corona-Regeln, im hippen und ach so bunten Kreuzberg unter sich. Die Gesichter der Linken-Chefinnen Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow waren lang, der Bundestagsfraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch meinte am Montag:

    „Wir waren zu sehr mit internen Auseinandersetzungen beschäftigt. Ab heute beginnt der Wahlkampf wieder.“

    Also „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“? Seine Parteikollegin Sahra Wagenknecht hatte da bereits am Wahlabend eine bessere Analyse: Sie meinte, „dass die Linke sich in den letzten Jahren immer weiter von dem entfernt hat, wofür sie eigentlich mal gegründet wurde, nämlich als Interessenvertretung für normale Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Rentnerinnen und Rentner“, wie sie im Wahlstudio der ARD verriet. Wer es ausführlicher mag, kann das auch in ihrem Buch „Die Selbgerechten“ nachlesen. Das bereits erwähnte Spitzenpersonal hat das ganz bestimmt nicht getan.

    Weder Ost- noch Protestpartei

    Vorbei sind die Zeiten, in denen die Linke, damals noch als PDS, für die Interessen der Ostdeutschen stand und sich als Bollwerk gegen westdeutsche Kolonialisierung samt Treuhandunwesen und Massenarbeitslosigkeit bzw. Kurzarbeit zur Wehr setzte und den Herrschenden auf die Finger klopfte.

    Statt der Arbeiterschaft unterstützt man lieber das deutsche Kapital, das dringend billige Arbeitskräfte aus dem Nahen Osten und Nordafrika benötigt – auch wenn diese Menschen zumeist mit der propagierten gendergerechten Sprache und einem emanzipierten Frauenbild eher wenig anfangen können. Wer da nicht mitzieht, ist in null Komma nichts Nazi, fliegt raus und wählt beim nächsten Mal aus Frust die AfD. Dazu geht man der heiligen Greta auf dem Leim, will noch grüner als die Grünen sein und übersieht, dass das Narrativ vom Klimawandel – ob nun 100 Prozent „menschengemacht“ oder nicht, sei an dieser Stelle dahingestellt – in erster Linie dazu dient, die aktuellen Besitzverhältnisse zugunsten der herrschenden Klasse samt digitalem Überwachungs-Kapitalismus und der Abschaffung des Bargelds zu zementieren. Währenddessen wird der Großteil der Bevölkerung mit höheren Abgaben, Lebensmittel- und Strompreisen sowie immer stärkeren Freiheitseinschränkungen belastet.

    Die Haltung, in der „Corona-Krise“ noch autoritärer als der von Lobbyisten großer Konzerne durchseuchte „starke Staat“ zu agieren, hat für viele ehemalige Linken-Wähler das Fass zum Überlaufen gebracht. Das Propagieren freiheitsverachtender Aktionen wie ZeroCovid und NoCovid sowie die absolute Unterstützung des auf Masken-, Test- und Impfzwang aufbauenden in Deutschland seit März 2020 regierenden „Corona-Regimes“ (Herfried Münkler) haben jeden potenziellen Wähler im Osten verschreckt, der historische Erfahrung damit hat, wenn Regierende und Medien hin und wieder nicht so ganz bei der Wahrheit bleiben und persönliche Freiheiten wie das Reisen einschränken. Dazu kommt, dass im Westen das demokratische Vertrauen in das „beste Deutschland aller Zeiten“ (Frank-Walter Steinmeier) sowieso stärker ausgeprägt ist als bei den ewigen „Jammerossis“, daher wählt man dort lieber gleich SPD oder Grüne statt eine ostdeutsche Mischung aus beiden Parteien.

    Dieter Dehm:„Aber für die, die uns rote Kerne herausgenagt und durch herrschende Hysterien 2G/Corona, Migration, Klima und Gendern ersetzt haben, die, die wahlkampftechnisch so taten, als seien sie überrumpelt gewesen vom NATO-Fiasko in Kabul, ist das sicher ein Erfolgsbeleg.“ pic.twitter.com/6B8jBgXHv7
    — henning rosenbusch (@rosenbusch_) September 27, 2021

    Unterirdisches Personal

    Doch nicht nur das Verkennen der realen Probleme im Land hat zum katastrophalen linken Wahlergebnis beigetragen. So hat man die letzten politischen Realisten wie Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine, Diether Dehm, Andrej Hunko, Sevim Dağdelen, Alexander Neu oder Fabio De Masi in den letzten Jahren systematisch ausgegrenzt und durch neue „Powerfrauen“ und „Identitätspolitik“ ersetzt. Beispielhaft steht hierfür die neue Co-Vorsitzende Hennig-Wellsow, auch bekannt als schlechte Thüringer Wahlverliererin mit nur groben Vorstellungen von den aktuellen Einsätzen der Bundeswehr und wenig konkreten Aussagen zur Ausgestaltung einer linken Vermögensabgabe für Superreiche.

    Dazu gesellen sich blutjunge, urbane Städter aus gut situiertem Hause, die meist irgendwas mit Medien, Politik oder Sozialem studieren und vom realen Leben gerade auf dem Land eher wenig Ahnung haben – die Alten dagegen mit ihrer DDR-Vergangenheit dürfen zwar noch wählen gehen, sollen sich ansonsten aber mit ihrer fehlenden Wokeness und ihrem Marxismus-Geschwätz bitte aus dem Parteigeschehen raushalten.

    Übrigens: für jede:n, der/die aBeR mErKeL sagt, finde ich euch 5 Frauen in der CDU, die aufgrund der sexistischen Strukturen ausgetreten sind. https://t.co/SiD35BBsLp
    — Rebekka Grotjohann (@grotjohannlsa) September 26, 2021

    Konsequenzen? Immer sind die anderen schuld!

    Unter dem Führungsduo Kipping/Riexinger hat sich in der Partei eine bestimmte Haltung etabliert: Nicht wir sind an der Misere schuld, sondern stets die anderen. Der innere, nach außen streng abgeschirmte Machtzirkel ist daran interessiert, seine Pöstchen zu behalten, da sind Netzwerker und Apparatschiks gefragt – fachliche Qualifikation oder gar intellektuelle Fähigkeiten sind da fehl am Platze. Nicht die berechtigte Kritik des Wagenknecht-Flügels an der Parteiführung und Vergrünung der Partei werden zur Kenntnis genommen oder gar berücksichtigt, nein, die vermeintlichen Renegaten dienen als Sündenbock für das eigene politische Versagen – so auch nach der Bundestagswahl.

    Könnt ihr mir erzählen was ihr wollt, aber die 5% sind erklärlich durch Wagenknecht und Lafontaine.
    — Sandra (@SandraausHGW) September 26, 2021

    Fuck, haben #Kipping und #Riexinger die #Linke runtergewirtschaftet. Und nun schieben die Linken es #Wagenknecht in die Schuhe. So kennt man die Woken.
    — neulandrebellen! (@neulandrebellen) September 27, 2021

    Bartsch führte das miese Wahlergebnis seiner Partei auch auf die „linke“ Konkurrenz zurück. Vor allem die SPD habe die Linken Stimmen gekostet: „Olaf Scholz ist mit einer Anti-Wahl nach oben gekommen.“ Er befürchtet, dass es „mit der Raute, die Olaf Scholz gezeigt hat, ein ’Weiter-so’“ geben werde. Damit hat er nicht Unrecht, aber Selbstkritik sieht anders aus. Denn ob Finanz-, Flüchtlings-, Klima- oder Corona-Krise – das völlige Versagen der Linken im Bereich des Sozialen und einer wirkungsvollen Kapitalismuskritik zeigt das Ende einer Partei auf, die sich über die Jahre völlig von ihrem Markenkern entfernt – und somit eindeutig überflüssig gemacht hat. Das muss man erst einmal hinbekommen.

    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

  • Stéphanie #Roza : « La focalisation sur la race et le genre fait aujourd’hui écran aux questions sociales » | Histoire et société

    https://histoireetsociete.com/2021/04/23/stephanie-roza-la-focalisation-sur-la-race-et-le-genre-fait-aujou

    Philosophe spécialiste des #Lumières et des précurseurs du #socialisme, Stéphanie Roza vient de publier « La gauche contre les Lumières ? » (Fayard, 2020) dans lequel elle revient sur l’émergence, au sein de la gauche intellectuelle, d’une critique radicale contre les principes fondateurs des Lumières, au risque de jeter le bébé avec l’eau du bain. À l’heure où le rapport à l’#universalisme, à la #science ou au #progrès sont au cœur du débat public, nous avons souhaité nous entretenir avec elle.

    • La gauche contre les Lumières ? | 40 Min., 17.07.2020

      https://www.youtube.com/watch?v=3og-y4cOD98

      Depuis plusieurs années déjà s’élèvent des critiques d’une radicalité inouïe contre le cœur même de l’héritage des Lumières : le rationalisme, le progressisme, l’universalisme. Ces critiques se revendiquent de l’émancipation des dominés, marqueur traditionnel des différents courants de gauche.
      Mais s’inscrivent-elles dans le prolongement de celles qui, depuis l’émergence des mouvements #socialiste, #communiste ou #anarchiste, avaient pour horizon un prolongement et un élargissement des combats des Lumières « bourgeoises » ? Il est malheureusement à craindre que non.

      Une partie de la gauche est-elle dès lors en train de se renier elle-même ? À l’occasion de la publication de son ouvrage "La gauche contre les Lumières ?" (coll. « raison de plus » dirigée par Najat Vallaud Belkacem, Éditions Fayard, 2020), Stéphanie Roza, chargée de recherches au CNRS et spécialiste des Lumières et de la #Révolution_française, en débat avec Frédéric Worms, professeur de philosophie à l’ENS. Des Lumières aux critiques radicales récentes, en évoquant le passé comme le présent avec les mouvements #MeToo​ et #Black_Lives_Mater, ils nous livrent leur définition de la gauche émancipatrice pour les années à venir.

      –----

      Entre autres, Frédéric Worms tente d’argumenter sur l’insuffisance de l’universalisme, surtout à min. 25.

      #antisémitisme #démocratie_formelle vs. #démocratie_concrète #fracturation

    • En Allemand, j’ai du mal à suivre. Mais, fondamentalement, l’idée qui s’est imposée, c’est qu’il faut cesser de lutter pour le socialisme et le communisme et lutter pour un capitalisme « juste ». C’est cela l’idéologie des droits de l’homme qui a constitué le pendant du néo-libéralisme depuis 40 ans : « Le capitalisme des droits de l’homme est meilleur que le socialisme qui est au mieux une utopie dangereuse, au pire un crime ». La classe ouvrière et le prolétariat ont été effacés de la scène politique. Les classes moyennes versatiles, trouillardes et influençables ont été érigées en idéal sociétal. Au nom de la liberté, on a effacé l’émancipation, puis, au nom de la sécurité, on a effacé la liberté.
      Le seul problème, c’est qu’on finit pas comprendre que tout cela n’est qu’un vaste mensonge. La classe ouvrière n’a pas disparu, elle a été délocalisée. Elle a été renvoyée vers des pays dont on pensait qu’ils ne comptaient pas et qu’ils ne compteraient jamais, des pays qu’on a longtemps qualifié de Tiers-monde, mais qui sont devenus, après la fin de l’URSS, des pays du non-monde. Dans l’idéologie dominante, ces pays ne comptent absolument pas. Ils peuvent voter à 95 % à l’AG de l’ONU pour la reconnaissance de la Palestine ou à 99% contre l’embargo américain sur Cuba, cela ne compte pas. On nous parle toujours de la communauté internationale" comme étant alignées sur l’expression des classes dominantes d’Europe et des USA.
      Pourtant, la classe ouvrière et le prolétariat ont augmenté pendant ses 40 ans dans des proportions considérables et représentent aujourd’hui plus de 4 milliards de personnes, la majorité de l’humanité. Et les pays qui ne comptent pas, finissent pas compter et certains d’entre eux commencent à demander des comptes. L’Alliance Atlantique reste accrochée à sa domination et la défend avec rage, mais celle-ci s’effrite. En particulier, elle use jusqu’à la corde et jusqu’à l’odieux la stratégie de la division, de la peur de l’autre. Peur de l’africain, peur du chinois, peur du russe, oppositions entre hommes et femmes, ...
      Alors, il est temps de penser différemment, et de se réapproprier notre histoire collective de l’émancipation, de la fraternité pour construire un autre avenir pour le monde. Et cet avenir ne peut être que communiste, porté par le prolétariat mondial dans toutes ses couleurs et toute sa diversité. Il nous faut retrouver notre drapeau rouge.

    • Mmmh non ce n’est pas l’objet de son dernier livre du tout. Elle ne parle à peu près pas des idées de droite comme quoi la classe ouvrière aurait disparu, etc, mais bien une critique des idées de plusieurs courants de gauche (d’ailleurs très différents entre eux ! théorie critique, études post-coloniales, queer, etc) qui critiquent l’universalisme abstrait et le rationalisme dérivant vers le scientisme, en disant finalement peu ou prou que tous ces courants vont à l’encontre des Lumières et sont au final réactionnaires (je fais très très rapide huhu), et aboutissent à des… séparatismes. C’est bien son discours stalinien est raccord avec le gouvernement finalement. :)

    • Alors, il est temps de penser différemment, et de se réapproprier notre histoire collective de l’émancipation, de la fraternité pour construire un autre avenir pour le monde.

      Fraternité c’est typiquement un mot du vieux monde misogyne, le contraire de l’émancipation, rien de « pensé different là dedans ». La fraternité c’est l’alliance des frères , et uniquement des frères et si les frères s’allient c’est toujours contre les sœurs. Rien à voire avec un autre monde, bien au contraire c’est un mot de l’effacement et de l’exploitation des femmes tout à fait ancien et typique du masculinisme ordinaire. Dans la devise nationale française, fraternité ca correspond aussi bien historiquement que philosophiquement à la privation du droit de vote pour les femmes. Bref la fraternité c’est moche, c’est reac, et c’est pour les faschos du zob qui peuvent pas supporter les femmes comme leurs égales. #fraternité #male_gaze #sororité #solidarité

    • propre lien:

      https://taz.de/Neues-Buch-von-Sahra-Wagenknecht/!5764480

      Die US-Theoretikerin Nancy #Fraser hat in dem Bündnis von Neoliberalismus und Linksliberalen eine Voraussetzung für den Aufstieg des Rechtspopulismus identifiziert. Ein „dröhnender Dauerdiskurs über Vielfalt“, so Fraser, habe die Forderungen nach sozialer Gleichheit verdrängt. Die Linke müsse sich wieder sozialer Gerechtigkeit zuwenden, aber ohne Minderheitenrechte zu vergessen.

      Auch Sahra Wagenknecht treibt die Frage um, warum die gesellschaftliche Linke partout nicht mehrheitsfähig wird. Sie knüpft in ihrer Streitschrift „Die Selbstgerechten“ an Frasers Kritik an und radikalisiert sie bis zur Unkenntlichkeit. Denn bei ihr sind der giftige Neoliberalismus und der nur scheinbar menschenfreundliche Linksliberalismus fast das Gleiche.

      „Die linksliberale Erzählung ist nichts als eine aufgehübschte Neuverpackung der Botschaften des Neoliberalismus. So wurde aus Egoismus Selbstverwirklichung, aus Flexibilisierung Chancenvielfalt, aus Verantwortungslosigkeit gegenüber den Menschen im eigenen Land Weltbürgertum.“

      [...]

      –------------
      cf. aussi:

      Interview:
      Sahra Wagenknecht: «In einer Demokratie muss man zur Grundlage nehmen, was die Menschen wollen, und nicht, was einige hippe Weltbürger schön finden»

      https://www.nzz.ch/international/deutschland/sahra-wagenknecht-identitaetspolitik-will-ungleichheit-ld.1611631

      [...]

      Die linken Parteien verlieren mehr und mehr aus den Augen, für wen sie eigentlich da sein müssen. Wir sind keine Interessenvertretung gutsituierter Grossstadt-Akademiker, sondern müssen uns vor allem für die einsetzen, die sonst keine Stimme haben: die in schlecht bezahlten Service-Jobs arbeiten, oder auch für die klassische Mittelschicht, etwa Handwerker und Facharbeiter, die oft keinen akademischen Abschluss haben. Debatten über Denk- und Sprachverbote gehen an den Bedürfnissen der Menschen vorbei.

      [...]

      #Wagenknecht #Allemagne #dieLinke #gauche_modérée #centre-gauche #cancel_culture #néolibéralisme

    • Ein Gespräch mit Sahra Wagenknecht über Identitäten, Wir-Gefühle, soziale Benachteiligung, den Begriff „Heimat“ sowie Umweltpolitik und Fridays for Future (Teil 1)

      https://www.heise.de/tp/features/Sahra-Wagenknecht-Was-wir-einfordern-muessen-ist-echte-Gleichbehandlung-602819

      [...]

      Die Lifestyle-Linken par exellence sind natürlich die Grünen. Sie werden hauptsächlich von dem Milieu gewählt, in dem diese Botschaften ankommen: Eher gutsituierte, akademisch gebildete Großstädter, die in Vierteln wohnen, in denen schon die Mieten garantieren, dass man mit Ärmeren oder Zuwanderern, soweit es sich nicht um Hochqualifizierte handelt, persönlich kaum in Kontakt kommt - und also auch nicht mit den mit Armut und Zuwanderung verbundenen Problemen. Die Wähler der Grünen verdienen im Schnitt mittlerweile mehr als die der FDP. Das reale Leben bewegt sich für viele in einer Art Filterblase.

      Die Grünen sind erfolgreich, weil sie die Lebenswelt, die Interessen und die kosmopolitischen und individualistischen Werte dieses Milieus repräsentieren. Die Frage ist nur: Sollten Parteien, die sich als links verstehen, mit den Grünen vor allem um diese Wählerschaft konkurrieren? Oder sollten sie nicht eher versuchen, wieder die Stimme derjenigen zu sein, die es schwer haben, denen Bildungschancen vorenthalten werden, die um jedes bisschen Wohlstand kämpfen müssen und sich heute großenteils von niemandem mehr vertreten fühlen? Für diese Menschen da zu sein, war jedenfalls mal der Anspruch der Linken.

      [...]

      Identität ist eine wichtige Sache - jeder Mensch hat Identitäten; und zwar meistens nicht nur eine. Ich etwa verstehe mich als Saarländerin, weil ich hier lebe, aber natürlich auch als Bürgerin dieses Landes und als Europäerin. Die entscheidende Frage ist, ob man die gemeinsamen Identitäten in den Vordergrund stellt, oder die, die spalten und den Unterschied von der Mehrheitsgesellschaft betonen - ob man also die Abstammung und die sexuelle Orientierung hervorhebt oder das, was Belegschaften und auch die große Mehrheit der Bevölkerung eint: Die meisten Menschen müssen von ihrer Arbeit leben, profitieren von einem starken Sozialstaat, sind nicht reich. Aber sie haben deutsche oder nicht-deutsche Eltern, sind homo- oder heterosexuell.

      [...]

      #Verts #Gauche_du_lifestyle #identité

    • Stéfanie #Roza, https://seenthis.net/messages/912250 ,
      et Judith Basad font valoir des arguments très similaires:

      Identitätspolitik: „Schlechtes Gewissen einer Wohlstandselite“ 26. April 2021, Florian Rötzer

      Judith Basad über Ihr Buch „Schäm dich!“, die Kritik an der Identitäts-, Gender- und Antirassismus-Politik und die Weltsicht von Sprachaktivisten

      https://www.heise.de/tp/features/Identitaetspolitik-Schlechtes-Gewissen-einer-Wohlstandselite-6022674.html

      [...]

      Eine solche Form (....) hat mit Foucault oder Derrida nichts mehr zu tun, da diese Philosophen keine politischen Prämissen aus ihren Theorien abgeleitet haben. Auch die Poststrukturalisten, die die Grundlage für das Gendern und den ganzen Sprachaktivismus bilden, haben nie gefordert, dass die Sprache etwa in staatlichen Institutionen verändert werden muss, um eine gerechtere Gesellschaft zu erreichen. Letztendlich wird dieses postmoderne Cherry-Picking betrieben, um eine Ideologie durchzusetzen, die nur noch in Hautfarben, Binaritäten und Feindbildern denkt. Das ist meiner Meinung nach sehr gefährlich.

      Sie sagen auch, es seien Menschen aus einer bestimmten Schicht, die diese Theorien verfolgen und diese Ideologie durchsetzen wollen. Wie würden Sie diese Schicht beschreiben?

      Für die Rechten sind es vor allem die „linksversifften Grünen“, sie meinen damit relativ wohlhabende Menschen, die keine großen Probleme haben. Was treibt diese Menschen an?

      Judith Basad: Dahinter steckt ein religiöses Bedürfnis, das meiner Meinung nach mit einer Wohlstandsverwahrlosung einhergeht. Denn bei denjenigen, die in dieser Bewegung am lautesten sind – die etwa im Netz andere als Rassisten beschimpfen und Veranstaltungen sprengen – handelt es sich um eine Bildungselite, die gerne damit angibt, dass sie Foucault und Judith Butler verstanden haben.

      Diese Art von Aktivismus ist deswegen so erfolgreich, weil sich alles ums Weißsein dreht. Motto: Wie können „wir Weißen“ bessere Menschen werden? Für mich ist ziemlich offensichtlich, dass dahinter ein schlechtes Gewissen einer Wohlstandselite steckt, die behütet aufgewachsen ist und nun für diesen Wohlstand Reue empfindet.

      Wenn weiße Studenten sich demonstrativ im Fernsehen, in Artikeln oder auf Social Media für ihre Hautfarbe schämen, dann ist das nichts anderes als die Sehnsucht nach Unterwerfung, Buße und Läuterung – damit man der Welt zeigen kann, dass man jetzt zu den moralisch Guten gehört.

      [...]

    • Dialektik: Von Gleichheit, Perspektive und Aktion
      25. April 2021 Gerhard Mersmann

      https://neue-debatte.com/2021/04/25/dialektik-von-gleichheit-perspektive-und-aktion

      [...]

      Die Auswüchse, die das Treiben der Identitären, der Inquisitoren, der Sektierer zeitigen, sind grotesk und sie dokumentieren, in welcher Sackgasse sich Gemeinwesen wie Politik befinden. Gesellschaftlicher Fortschritt, wie er auch immer beschrieben werden mag, ist einer Paralyse gewichen, die an Selbstzerstörung nicht mehr zu überbieten ist.

      Es liegt auf der Hand, dass es einen Weg zurück nicht mehr geben kann, und es ist offensichtlich, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Wer das vorschlägt und die inquisitorische Befindlichkeitsprogrammatik weiter vorantreiben will, bietet keine Option für alles, was ein Gemeinwesen ausmacht.

      Die Sprachvergewaltigung, die Verhunzung von Texten, die Kreation absurder Begriffe, alles wird weiter getrieben, ohne dass sich dadurch eine Perspektive erkennen ließe, die einen gesellschaftlichen Nutzen hätte.

      Gleichheit, Perspektive und Aktion

      Das Kernstück einer Gesellschaft, die in die Zukunft weist, muss das Prinzip der Gleichheit sein. Wird das aufgegeben, dann bleibt nach dem Aufräumen der umherliegenden Fleischfetzen der individuellen Befindlichkeit das Recht des Stärkeren, welches von der Spaltung begünstigt wird und Tür und Tor zur brutalen Herrschaft öffnet. Welches, bitte schön, von den vielen Opfern, wird sich dann noch dem widersetzen können?

      An ihren Taten sollt ihr sie messen, heißt es in einem der ältesten abendländischen Sätze. Doch welche Taten werden diejenigen vorweisen können, die ihre Identität als Anfang- und Endpunkt setzen?

      Die einzigen Taten, die in ihrem Journal stehen, weisen nicht in eine Richtung der Befreiung, sondern in die der Ranküne, der Vergeltung und der Zerstörung.

      Wer standhalten will, schrieb Theodor W. Adorno (1), einer der immer wieder Stigmatisierten, darf nicht verharren in leerem Entsetzen. Damit dokumentierte er sein Gespür für die Notwendigkeit der Gegenwehr, der aktiven Veränderung, der Gestaltung. Wer standhalten will, der muss sich seiner selbst bewusst sein, gewiss, der muss sich Verbündete suchen, und das geschieht auf dem Feld der Gemeinsamkeit.

      [...]

      #langue #égalité

  • questions réponses

    Alors que la violence contre les migrants et la pénalisation de leurs soutiens bat son plein à travers tout le continent, "Le Monde diplomatique" appuie la stratégie de Sahra Wagenknecht, qui, comme la social-démocratie européenne avant elle, fait "à l’extrême droite le cadeau de laisser croire qu’elle pose de bonnes questions". https://www.monde-diplomatique.fr/2018/10/RIMBERT/59118

    L’analyse de la "fable" médiatique à laquelle procède Pierre Rimbert dans cet article ne tient pas face aux déclarations de S. W., notamment dans "Mediapart". Mais il est plus que probable qu’il a lu ces déclarations et souscrit sur le fond à ces analyses - il s’agit moins d’une question de "fable" que d’une question de fond : "La décision de Mme Merkel d’accueillir un million de personnes a entraîné une poussée des antagonismes sociaux et un renforcement des conflits politiques. (...) Les réfugiés, qui eux aussi sont pauvres, cherchent des appartements sociaux, donc dans des quartiers modestes, voire défavorisés. Or l’Allemagne manque cruellement de logements sociaux, car le gouvernement a préféré suivre une politique d’austérité. La concurrence sur le logement se renforce au fur et à mesure que l’on fait venir des réfugiés. La situation s’est aussi dégradée dans de nombreuses écoles pas vraiment situées dans les beaux quartiers et qui avaient déjà de gros problèmes avant 2015. Enfin, dans le secteur des bas salaires, là où justement on emploie des gens peu qualifiés, la concurrence est devenue féroce. / Je parlais récemment avec une Allemande qui travaille dans le domaine du nettoyage industriel. Elle a perdu son emploi parce que son patron cherche des employés encore moins payés et qui n’ont pas besoin de disposer d’une grande maîtrise de la langue. Une bonne partie de la gauche qui vit dans des quartiers aisés a refusé de regarder ces problèmes. Si on les évoque, on se fait traiter de raciste. Avec de telles erreurs, la gauche n’arrive plus à parler aux plus pauvres, qui soit ne votent plus, soit votent extrême droite." (Sources : https://www.mediapart.fr/journal/international/310518/l-allemande-sahra-wagenknecht-devoile-les-contours-de-son-futur-mouvement-)

    A contrario : « Nous ne ferons pas à l’extrême droite le cadeau de laisser croire qu’elle pose de bonnes questions. Nous rejetons ses questions, en même temps que ses réponses. » Sources : https://blogs.mediapart.fr/marie-v-toussaint/blog/300918/manifeste-pour-laccueil-des-migrants

    #pourlaccueildesmigrants #migrants #réfugiés #accueil #hospitalité #immigration #asile #europe #wagenknecht #Die_Linke #Allemagne